Protestresolution der Bürgerinitiative "Scharmützelsee" e.V. - Mitglied des VDGN e.V.

Sehr geehrte Frau Ministerin,

die Mitglieder der Bürgerinitiative "Scharmützelsee" e.V. und zahlreiche Anwohner des Ortsteils Bad Saarow-Strand protestieren hiermit ganz entschieden gegen das völlig unverhältnismäßige Vorgehen des kreislichen Umweltamtes Oder-Spree zur Beseitigung von ein paar Holzpfosten am 27., 28. und 30. April 2010 vor dem Grundstück der Familie Geiger am Scharmützelsee (wasserseitig).

Die Pfosten, die 2007 zur Instandsetzung einer seit fünfzig Jahren genehmigten Steganlage eingebracht wurden, sollten im Rahmen einer Verwaltungsvollstreckungsmaßnahme wieder entfernt werden. Eine mit dieser Maßnahme beauftragte Taucherfirma arbeitet mit einer Technik, wobei mittels Wasserstahl von 1000 atü und 140 dB die Pfosten über dem Seeboden abgesägt werden sollen.

Die Maßnahme wurde von der ausführenden Taucherfirma gegen 16 Uhr ohne nennenswertes Ergebnis und in Absprache mit der Wasserschutzpolizei abgebrochen. Die Mitglieder der BI und die Anrainer vom Scharmützelsee sind empört und fassungslos, dass diese Maßnahme inmitten der Vegetationsperiode in einem geschützen Biotop durchgesetzt werden sollte, da von den Pfosten keinerlei Gefahren für Fauna und Flora ausgehen. Auch der gerufenen Artenschutzbeauftragte des kreislichen Umweltamtes hat diese Aktion vor Ort nicht gestoppt, trotz zahlreicher kompetenter Hinweise der Bürger auf nistende Vögel und auf alle in diesem Bereich vorhandenen sedimentbewohnenden Lebewesen, Laich von Fischen oder Lurchen und sessilen Pflanzen, die damit der Zerstörung ausgesetzt sind.

Sehr geehrte Frau Ministerin, wir bitten Sie, kraft Ihres Amtes, die Ämter zu veranlassen, den Rückbau von gerammten Pfosten oder Stegen ruhen zu lassen, bzw. auszusetzen, bis ein mit der UNB abgestimmtes Konzept für die See- und Ufernutzung am Scharmützelsee vorliegt.

Der Entwurf dieses Konzeptes liegt der UNB seit dem 21. April 2010 vor! Bitte nehmen Sie diesen Protest ernst und stoppen Sie den unverhältnismäßigen Aktionismus einer Behörde, die unter dem Vorwand des Naturschutzes agiert und den Bürgerfrieden in dieser Region außerordentlich belastet.